Im vergangenen Jahr wurde KI zu einer bewährten Technologie in der Videokonferenzbranche. Chatbots, dynamische Assistenten und Cybersicherheit waren Bereiche, in denen KI das Besprechungserlebnis verbesserte und den Mitarbeitern dabei half, nicht nur produktiver, sondern auch immer sicherer und zielgerichteter zu arbeiten. KI wird sich in diesem Bereich weiterentwickeln und verbessern – KI ist eine Selbstverständlichkeit, keine Vorhersage. Januar-Prognosen sollen die Fantasie der Branche anregen und nicht nur die Veröffentlichungstermine bereits in Produktion befindlicher Roadmap-Items necken. Vor diesem Hintergrund sind hier die sechs Vorhersagen, die ich in den nächsten 12 Monaten im Technologiebereich erwarten werde.

Vier Lifesize-Videokonferenzkameras oben auf dem Bildschirm, gefolgt von einem großen Text mit den Vorhersagen für 2020

1. Video verbreitet sich weit über Arbeitskonferenzen hinaus

Im Laufe des Jahres 2020 wird sich der Einsatz von Video weit über die traditionelle Konferenz am Arbeitsplatz hinaus auf verschiedene Bereiche wie Telemedizin, Architektur und Verwaltung erstrecken. Telemedizin ist die natürliche Weiterentwicklung des Gesundheitswesens im digitalen Zeitalter, und wir werden sehen, dass Cloud-Video auf Unternehmensebene eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung seiner Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit spielen wird. Für den Architekturbereich ermöglichen der Reichtum und die Qualität von Videos jetzt eine häufige Zusammenarbeit und den Austausch von Entwürfen zwischen Fachleuten und den von ihnen betreuten Kunden. Was den öffentlichen Sektor betrifft, so bringen uns die Videofunktionen einen Schritt (oder vielleicht nur einen Zentimeter) näher an die ferngesteuerte Warteschlange für die DMV.

2. Die Abhängigkeit unserer verteilten Belegschaft von Video wird sprunghaft ansteigen

Der viel diskutierte Fachkräftemangel lässt Unternehmen keine andere Wahl, als über die Unternehmenszentrale oder gar den heimischen Hinterhof hinaus nach Talenten zu suchen. Durch die Öffnung von entfernteren Rollen oder sogar vollständig verteilten Teams haben Unternehmen Zugang zu einem viel breiteren Talentpool. Auch finanzielle Anreize zur Fernarbeit gibt es: 2018 gab es Schätzungen zufolge 5 Milliarden US-Dollar an Kosteneinsparungen für US-Unternehmen mit Mitarbeitern, die aus der Ferne gearbeitet haben – und das zählt nur Teilzeitbeschäftigte.

Da die Belegschaft immer weiter verteilt ist, wird Video eine noch größere Rolle dabei spielen, Teams in Verbindung zu halten. Aufgrund des Einstellungsverhaltens und des anhaltenden Wunsches nach persönlicher Interaktion, die ein Telefonanruf einfach nicht zulässt, werden Videos im Laufe des nächsten Jahres in das Gefüge jeder Unternehmenskommunikationsstrategie eingewoben.

3. Haushaltsgeräte erleben ein Revival

Geräte sind wieder cool – nein, wirklich! 

Da sich der traditionelle Konferenzraum weiterhin dramatisch verändert (siehe: the Huddle Room Boom), werden wir Zeuge, wie das Pendel zurück in Richtung eigenständiger Videokonferenzgeräte schwingt. Hardware und Software werden im nächsten Jahr das leistungsstärkste Duo im Bereich Videokonferenzen sein, und die Investitionen in die Roadmap der Anbieter werden dies beweisen. Die Marktgabelung zwischen Raumsystemansätzen – Appliances versus Room Kits – wird weniger ausgeprägt sein, und das Appliance-Modell wird dank erhöhter Benutzerfreundlichkeit sowie niedrigerer Installations- und Betriebskosten wieder zulegen. 

4. WebRTC wird die Oberhand behalten 

WebRTC (Web Real-Time Communications) ermöglicht es Mitarbeitern, sich über Audio und Video zu verbinden, ohne Software oder Plug-Ins herunterladen zu müssen. Je nach Browser war das Ausführen einer voll funktionsfähigen Version einer WebRTC-App im Jahr 2019 jedoch nicht die reibungsloseste Erfahrung. 

Zum Glück mit Neuigkeiten von Microsoft Edge Umgebaut, um 2020 auf Chromium ausgeführt zu werden, werden WebRTC-Implementierungen wesentlich nahtloser und konsistenter sein, und viele weitere WebRTC-Anwendungen werden beginnen, nativ in Browsern zu laufen, sei es Chrome, Firefox, Safari oder Edge. Dadurch müssen CTOs und CIOs weniger Zeit und Ressourcen in die Verwaltung von Entwicklungs- und Bereitstellungsprozessen investieren.

5. 5G fördert Flexibilität und Mobilität am Arbeitsplatz 

Im Jahr 2020 werden wir sehen, wie 5G, die fünfte Generation von Mobilfunknetzen, sich ausbreitet und mobile Hochgeschwindigkeitsverbindungen revolutioniert. Infolgedessen fühlen sich die Mitarbeiter stärker in der Lage, von ihren mobilen Geräten aus zu arbeiten, und wir werden sehen, wie sich die viel gepriesene mobile Arbeitserfahrung effektiv mit der mobilen Erfahrung der Verbraucher vermischt.

Da die Nachfrage nach Arbeitsplatzflexibilität und BYOD-Entscheidungen weiter in die Höhe schnellt, angetrieben von Millennials und Gen Z, 5G wird dabei eine zentrale Rolle spielen Mitarbeiter verzichten auf klobige Laptops und sperrige Geräte zugunsten ihrer Telefone für die Arbeit unterwegs. Die Fähigkeit, über Standorte und Zeitzonen hinweg zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, ohne an einen Schreibtisch oder Laptop gekettet zu sein, wird unweigerlich zu größerer Mobilität und (ich wage es zu sagen) Freude am Arbeitsplatz führen.

6. Tech-Talente und Unternehmen werden sich (allmählich) aus dem Silicon Valley entfernen

Während San Jose und San Francisco immer noch zu den Metropolregionen mit den meisten Tech-Stellenangeboten gehören, findet vor unseren Augen eine Verschiebung statt – und 2020 wird das Jahr sein, in dem mehr Arbeitnehmer und Unternehmen aus der Bay Area abziehen. Größere wirtschaftliche Möglichkeiten, niedrigere Lebenshaltungskosten und zunehmend mobile und flexible Arbeitsmodelle werden Talente und Unternehmen in Städte in den USA locken und den Weg für ein neues Technologiezentrum – oder vielleicht mehrere Zentren – ebnen.